Der künstlerische Schaffensprozess in Virtueller Realität bringt spezielle Anforderungen mit sich. Es bedarf anderer Voraussetzungen für Künstler*innen, um in VR zu kreieren. Die deutsche VR-Kunst allerdings ist im internationalen Vergleich mit Ländern wie beispielsweise Kanada oder den USA weniger stark ausgeprägt. Welche technischen Voraussetzungen braucht es, wie sieht die Förderlandschaft aus und wie verortet man letztendlich den Wert eines virtuellen Kunstwerks? Kann sich VR als neue Kunstform in Deutschland etablieren? Wir suchen Antworten auf die Fragen.

Speaker

Vladimir Ilic (VRHUMAN)

Pau Waelder (Kunstkritiker, Kurator & Dozent)

Moderation

Ulrich Schrauth (Künstlerischer Leiter VRHAM! Festival)

Die Virtualisierung der Bildschirme schreitet voran und damit auch die Möglichkeiten immersive Medien zu produzieren und zu publizieren. Damit werden nicht nur hundert Jahre alte Träume von Filmemachern wahr. Ist diese Entwicklung auch die Dämmerung einer neuen Medienrealität?

Kay Meseberg

wuchs in Ostdeutschland auf und studierte Politikwissenschaften an der Universität Potsdam. Seit Ende der 1990er Jahre arbeitete er an vielen preisgekrönten digitalen Produktionen und als Fernsehjournalist für kulturelle Formate und das investigative Magazin Frontal21. Seit 2013 ist er für den europäischen Kulturkanal ARTE tätig. Seit seiner Beteiligung an der weltersten VR-Dokumentation Polar Sea 360° 2014 beschäftigt er sich intensiv mit immersiven Medien. Als Leiter der Mission Innovation bei ARTE setzt er sich intensiv mit up and coming-Technologien im audiovisuellen Bereich auseinander. Kay Meseberg ist Visiting Lecturer an der Universität Yale und Ambassador of Innovation am IMZ, dem Internationalen Musik und Medien Zentrum in Wien, gegründet unter Ägide der UNESCO 1961.

VRHAM! 2018 zeigt im Hauptprogramm 16 der außergewöhnlichsten VR-Experiences internationaler Künstler*innen. Die künstlerische Arbeit in der Virtuellen Realität stellt Kunstschaffende vor besondere Herausforderungen und Chancen. Jury-Mitglied Tina Sauerländer spricht mit Künstler*innen von VRHAM! 2018 über ihre Arbeiten.

Speaker

Nikita Shalenny („The Bridge“)

Tamiko Thiel („Land of Cloud – The Cloud deities speak“)

Fusun Uzun („Very frustrating mexican removal“)

Moderation

Tina Sauerländer (peer to space)

VRHAM! ist das erste künstlerische Virtual Reality Festival Deutschlands: keine Ausstellung, kein Museum, kein Technologiepark, keine Messe. VRHAM! ist ein großes Experiment. Wir geben Virtual Reality-Art ein neues Zuhause. Angst vor der neuen Technik? Wir fangen bei der Basis an und stellen die Virtuelle Realität genauer vor. Die Geschichte von VR geht weiter zurück, als meist angenommen. Aber was ist Virtual Reality genau, was bedeutet sie nicht und wie kann man in der virtuellen Realität eigentlich Kunst machen?

Peggy Schoenegge

erlangte ihren Bachelorabschluss in Kunst- und Bildgeschichte mit dem Nebenfach Sozialwissenschaften an der HU Berlin und ihren Masterabschluss an der TU Berlin. Ihre Masterarbeit befasst sich mit den Schnittstellen zwischen Realität und Virtualität in Banz & Bowinkels VR-Arbeit Mercury. Schoenegge hat einen Fokus auf Kunst seit den 1950er Jahren und im Speziellen auf Performance und Medienkunst unter Berücksichtigung von Gender. Seit 2016 ist sie Teil des Teams von peer to space. Sie co-kuratierte die Ausstellung Urbanfuse (janinebeangallery, 2013), und peer to spaces-Ausstellungen Uncanny Conditions (München, 2017), Pendoran Vinci (Düsseldorf, 2018) und die Online-Ausstellung Cat Heroicus Sublimis (2016).

Das Buch in der Hand, die Worte im Mund und die Phantasie im Kopf taucht der Leser seit jeher in fremde Welt ein. Buchstabe um Buchstabe formt die fiktive Geschichte einen Kosmos, in dem der Leser versinken und das Außen ausschalten kann. Was also kann die virtuelle Realität dazu beitragen, literarische Welten zu erweitern? Können Inhalte erlebbarer und so zugänglicher gemacht werden? Wir sind zu Gast in der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg und diskutieren darüber, ob die Kraft der Virtuellen Realität das Buch wirklich ablösen wird.

Speaker

Sabina Ciechowski (Rowohlt Verlag)

Michael Schulte-Markwort (UKE)

Corinne Soland (Digital Bühne Zürich)

Moderation

Melanie Stein (ARD)

 

Mit freundlicher Unterstützung der Körber-Stiftung

Vom virtuellen Theater, über dreidimensionale Malerei, bis hin zur VR-Performance, bei der Zuschauer aus der ganzen Welt live dabei sind. Mit Virtual Reality eignen sich die Künste ein Medium an, das sich über alle physikalischen Gesetze hinwegsetzt und die Regeln der Kunst hinterfragt. Welche neuen Möglichkeiten bietet die Technologie Künstlerinnen und Künstlern? Welche neuen Kunstformen entwickeln sich daraus? Und was bedeutet das für die Kunstproduktion?

Wir sind zu Gast im Hammerbrooklyn.DigitalCampus und diskutieren über gegenwärtig und zukünftige Möglichkeiten von VR in der Kunst.

Speaker

Merle Radtke (Leitung Kunsthalle Münster)

Manuel Roßner (VR-Künstler und Kurator)

Prof. Dr. Henning Vöpel (HWWI)

Moderation

Melanie Stein (ARD)

 

Mit freundlicher Unterstützung der Körber-Stiftung

Virtual-Reality-Technologien sind in der Gegenwart angekommen – und mit ihnen völlig neue Erfahrungswelten. Doch wie funktioniert Wahrnehmung, wenn man in digitale Räume eintaucht? Über Chancen, Risiken und ethische Fragen diskutieren Judith Simon, Professorin für Ethik in der Informationstechnologie, Giulia Bowinkel von Banz & Bowinkel und Christian Lessiak, Psychotherapeut, mit Elisabeth Burchhardt.

Speaker

Giulia Bowinkel (Banz & Bowinkel)

Christian Lessiak (Psychotherapeut)

Judith Simon (Universität Hamburg)

Moderation

Elisabeth Burchhardt

 

Mit freundlicher Unterstützung der Körber-Stiftung

Neue Wahrnehmungshorizonte, Learning by doing, Eintauchen in die Informationswelt: Die Virtuelle Realität erhält Einzug in die Bildung und mit ihr tauchen Fragen auf. Kann der Rückzug in die Virtuelle Realität ein Lernumfeld schaffen, das ein erfahrungsbasiertes Lernen auf neue Weise ermöglicht? Oder führt die Digitalisierung der Bildung zum Verlust von Lernen auf Basis von kultureller Erfahrung und menschlichen Austauschs? Wir sind zu Gast in der NORDAKADEMIE Graduate School (Dockland) und sprechen über das Potential und die Gefahren von VR in der Bildung.

Speaker

Matthias Kuhr (HAW Hamburg, nextReality.Hamburg e.V.)

Prof. Dr. Kerstin Mayrberger (Wissenschaftliche Leitung des Universitätskollegs Digital, Uni Hamburg)

Christoph Steinhard (projektwerft)

Prof. Dr. Frank Zimmermann (NORDAKADEMIE)

Moderation

Melanie Stein (ARD)

 

Mit freundlicher Unterstützung der Körber-Stiftung

Als Alice durch den Hasenbau fällt, begibt sie sich in ihr eigenes Wunderland.

Unser Projekt zeigt unsere freie Interpretation von dieser Welt – die abgetrennt durch Zeit und Raum mit den Besucher_innen interagiert. Die Frage whoisalice wirft somit gleichzeitig die Frage nach Fiktion und Wirklichkeit auf.

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Directors: Ai-Nhu Vo, Dorian Behner, Fynn König, Gloria Schulz & Sarah Kolodziejczyk

Hamburg, 2018

Eine aufwühlende Dokumentation über das Schicksal von Lucia Vega Jimenez, die in einem kanadischen Auffanglager für Migranten den Tod fand.
Fusun Uzun kombiniert Mittel des Dokumentartheaters und des 360°-Kinos, um die Umstände von Jimenez‘ Tod 2013 zu rekonstruieren und die Praktiken in den Auffanglagern der Canada Border Services zu hinterfragen. Zusammen mit dem Forensic Architecture-Kollektiv recherchierte Uzun die Geschichte von Lucia Vega Jimenez. Online verfügbare Videos von den Innenräumen der Auffanglager und gerichtsmedizinische Berichte halfen, die Behandlung der Gefangenen nachzuvollziehen. Der nüchterne Blick des 360°-Films und die dokumentartheatralische Aufbereitung von Lucia Vega Jimenez‘ Fall bilden den künstlerischen Unterbau dieses immersiven Versuchs, sich in ihr Schicksal einzufühlen.

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Director: Fusun Uzun

Kanada, 2017