Guy Maddin, Magnus Fiennes, Headraft Studio: Haunted Hotel
Vereinigtes Königreich, 2022
Konzipiert und produziert vom BFI London Film Festival
In Haunted Hotel, Guy Maddins erster Augmented Reality Arbeit, erforscht der kanadische Avantgarde-Filmemacher und Künstler die verborgenen Abgründe der menschlichen Natur. Ausgangspunkt sind Maddins persönliche Archive aus Zeitungsausschnitten, aus denen surreale Papierwelten entstehen, die das Publikum dazu einladen, durch virtuelle Gucklöcher in Räume gefüllt mit Sehnsucht, Verführung und Verrat zu blicken.
Maddin nähert sich Augmented Reality aus einer filmischen Perspektive, inspiriert vom Stummfilm, und erschafft acht dreidimensionale Collagen einer vielschichtigen Welt, die die Betrachtenden immer tiefer eintauchen lassen. In jeder Szenen, für die der renommierte Komponist Magnus Fiennes eigens bewegende Klangwelten geschaffen hat, finden Begegnungen mit vertrauten Figuren der Popkultur, den 1960er-Jahren entsprungenen, ekstatischen Nudisten oder verängstigten Film-Noir-Schauspieler:innen statt.
Guy Maddin ist ein renommierter kanadischer Drehbuchautor, Regisseur, Autor, Kameramann, und Installationskünstler, der international für Filme wie My Winnipeg (2007) mit Darcy Fehr, The Saddest Music in the World (2003) mit Isabella Rossellini oder Rumours (2024) mit Cate Blanchett bekannt ist. Seine Videoinstallationen sind stark von der Ästhetik von Stummfilmen geprägt. Maddin gewann 2002 einen Emmy für Dracula: Pages from a Virgin’s Diary und wurde 2012 in den Order of Canada, die höchste zivile Auszeichnung Kanadas, aufgenommen.