VRHAM! VIRTUAL endet am 7. Juni musikalisch: In Kooperation mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) und mit Unterstützung der NORDAKADEMIE-Stiftung wird das Werk Tessellatum von Donnacha Denney live von Viola da Gamba-Spieler Liam Byrne zusammen mit den Musiker*innen Johanna Ruppert (Violine), Friedemann Slenczka (Viola), Simone Drescher (Violoncello) und Kristina Edin (Kontrabass) aus dem Festivalhub in das Museum of Other Realities und auf YouTube übertragen. Hannah Bregler über gemeinsame Konzepte und besondere Herausforderungen:

VRHAM! VIRTUAL: Wie kam es zu der Kooperation und welches Stück habt ihr für den Abschlussabend ausgesucht? 

HANNAH BREGLER: Die aktuelle Situation bringt auch neue Formate, Vermittlungsansätze und Möglichkeiten hervor, wie wir das auch auf wunderbare Weise in der Zusammenarbeit mit VRHAM! erleben. Nach der Absage des SHMF haben wir sofort nach Gelegenheiten gesucht, einen Teil der geplanten Konzerte auch ohne Publikum durchführen zu können – wir standen also vor der gleichen Herausforderung wie VRHAM!. Unsere Konzertreihe »Moondog« steht für Konzerte mit experimenteller Musik in innovativen Formaten, losgelöst von Genres, weshalb auch Tessellatum aus dieser Reihe so gut zum Konzept von VRHAM! passt.

VV: Was waren die besonderen Herausforderungen bei den Vorbereitungen für ein solches Konzert?

HB: Wir planen normalerweise mit sehr viel längeren zeitlichen Vorläufen. Aber der Druck, unter dem wir jetzt alle stehen, hat auch sehr viel Kreativität freigesetzt. Wir standen vor der Frage, wie sich die virtuellen Ebenen und die Übertragung des live-Streams in das Museum of Other Realities sinnvoll einbinden lässt. Dann haben wir mit unseren Partnern vom PODIUM Festival Ideen entwickelt. Dank des Enthusiasmus des Ensembles, für das wir uns schließlich entschieden haben, und des gesamten VRHAM!-Teams wurde in Zoom-Meetings, Telefonaten und einer technischen Probe uns der besondere Reiz des virtuellen Kosmos‘ nach und nach vertraut. Da die Übertragung eines Live-Konzertes auf die virtuelle Bühne eine Weltpremiere ist, kamen erst vor Ort einige technische Hürden zum Vorschein, die wir gemeinsam angehen und lösen konnten.

VV: Das SHMF wird in diesem Jahr nicht stattfinden, stattdessen plant ihr den »Sommer der Möglichkeiten«? Was heißt das konkret und wie wird das Konzert bei VRHAM! in euer Programm eingebunden?

HB: Der »Sommer der Möglichkeiten« entstand aus der Idee, Künstlern trotz der Absage des SHMF die Chance für Auftritte zu geben und Musik über unterschiedliche Kanäle zu den Menschen zu bringen. Es werden zahlreiche Formate im Radio, im Fernsehen oder im Internet zu erleben sein. Als Startschuss für unseren Sommer findet das VRHAM!-Konzert statt, das bei euch den Abschluss bildet. Es ist eins von insgesamt drei »Moondog«-Konzerten. Alle drei Konzerte werden während unseres Festivalzeitraums von Anfang Juli bis Ende August als Streaming verfügbar sein. Darüber hinaus präsentieren wir im »Sommer der Möglichkeiten« rund 100 Events – dank der Lockerungen einige davon auch vor Publikum.