„Proxima“ ist eine Raum-Zeit-Schleife, eine Suche nach der Unendlichkeit, eine Vision, ein Echo zu Charles Baudelaires Gedicht „Der Abgrund“. Wir sind gefangen zwischen den unbekannten Größen Geburt und Tod, in der Unermesslichkeit des Lebens, zwischen unseren unverhältnismäßigen Impulsen von Eros und Thanatos. Jede Sekunde birgt Illusionen. Wir glauben, den Funken greifen zu können, der alles erklären, alles lösen würde. Aber er bewegt sich konstant weiter, und wenn er schließlich doch anhalten sollte, würde er nichts von seiner Absicht oder dem, was auf der anderen Seite sein könnt, preisgeben. Dieses fliehende Licht steht für unser Gefühl totaler Frustration, da wir glaubten, das Mysterium des Lebens fast zu begreifen. Zumindest tragen wir diese Illusion in uns.
Doch ist die Welt real oder trügerisch? Was ist es, das wir sehen? „Proxima“ lässt uns durch die VR-Technik in die virtuelle Welt eintauchen. Durch unsere Handlungen steuern wir die Bilder, die ja auch nur eine animierte Konstruktion aus vielen kleinen Dreiecken sind und uns doch die Illusion einer Realität vermitteln. Ob mit VR-Brille oder durch unsere eigenen Augen – reicht unsere Sicht hinaus über den Teil der irdischen Welt, in dem wir uns bewegen?

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Director: Mathieu Pradat

Frankreich, 2017