Die Deutsche Kreditbank (DKB) setzt ihr Enagement für das VRHAM! Festival in diesem Jahr als Partner fort. Ein Gespräch mit Christine Faßnacht, Leiterin Content Marketing bei der DKB, über Kunstförderung, Digitalisierung und Virtual Reality als künstlerisches Medium:

VRHAM!: Warum engagiert sich die DKB für VR Kunst, welches Potenzial sehen Sie in der noch jungen Kunstform?

CHRISTINE FASSNACHT:  Als digitale Bank fühlen wir uns der digitalen Kunst natürlich besonders verbunden. Und Corona hat der Digitalisierung nochmals einen enormen Schub verliehen. Als wir uns damals Gedanken über die Ausrichtung des VR KUNSTPREISES der DKB in Kooperation mit CAA Berlin machten, konnten wir das noch gar nicht wissen. Wir wussten aber: Die Digitalisierung wird alle Lebensbereiche durchdringen. Die Bankwelt genauso wie die Kunstwelt. Und: Es ist wichtig, dass wir uns mit den neuen Möglichkeiten und Chancen auseinandersetzen. Mit unserem Selbstverständnis als nachhaltig wirtschaftende, digitale Bank geht einher, dass wir gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen und vielversprechende Entwicklungen am Puls der Zeit fördern. Wir wollen auch reflektieren, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf den Einzelnen und auf die Gesellschaft hat. Und das haben unsere Stipendiat*innen in ganz wunderbaren Arbeiten reflektiert. Die Arbeit von zwei Preisträgerinnen – Patricia Detmering und Lauren Moffat – werden auch auf dem VRHAM! Festival bzw. auf einem von VRHAM! kuratierten Chanel in der Magenta VR App zu sehen sein, was mich besonders freut.

VR: Die DKB hat erstmals 2020 in Kooperation mit der Contemporary Arts Alliance (CAA) den VR-Kunstpreis ausgeschrieben. Die Preisträger*innen stehen fest und es gibt zurzeit eine Ausstellung in Berlin. Wie kam es zu der Idee und der Kooperation mit der CAA?

CF:  Ja, die Ausstellung »Resonanz der Realitäten« ist noch bis zum 4. Juli im Haus am Lützowplatz zu sehen. Sie zeigt die fünf für den VR KUNSTPREIS nominierten künstlerischen Positionen von Banz & Bowinkel, Evelyn Bencicova, Patricia Detmering, Armin Keplinger und Lauren Moffatt. Lauren Moffatt hat übrigens den 1. Platz des VR KUNSTPREIS gewonnen. Wir sind sehr glücklich diese spannenden Arbeiten – die sich alle ganz unterschiedlich mit dem Medium VR in der Kunst beschäftigen – einem größeren Publikum zugänglich machen zu können. Übrigens hatten wir 104 Einreichungen, alle von sehr hoher Qualität, und das zeigt, dass VR als Medium in der Kunst mehr und mehr angewandt wird. Wie es zu der Idee kam? Wir hatten uns schon länger mit dem Gedanken getragen, unser Kunstengagement mit einem gesellschaftlichen Mehrwert neu auszurichten – und vor allem mit digitalem Fokus. Mit der CAA Berlin arbeiten wir schon seit mehreren Jahren zusammen. Das Schöne ist, dass wir uns perfekt ergänzen: Die CAA bringt als Partnerin ihr Netzwerk und das Kunstbetriebs-Knowhow mit, und wir als Bank die Leidenschaft, Neues zu gestalten und dabei auch mal fernab des Mainstreams zu denken bzw. zu fördern. Im Laufe unserer Überlegungen kam dann der Kontakt mit Tina Sauerländer zustande, unsere künstlerische Leiterin, Kuratorin und ausgewiesene VR-Kunst-Expertin. Tina hat den VR KUNSTPREIS dann auch wesentlich mitkonzipiert. Es ist also echtes Teamwork!

VR: VR Kunst und DKB ist nun auch dank des Engagements für VRHAM! eng miteinander verknüpft, und Teil der weltweiten Gemeinschaft. Gibt es Konzepte für die Zukunft?

CF: Konkrete Konzepte noch nicht, aber natürlich sehr viele Ideen! Wir haben uns vorgenommen im Sommer mit etwas Abstand und Ruhe in die Retrospektive zu gehen und zu überlegen wie wir unser Engagement weiter gestalten möchten. Was macht Sinn?  Wie können wir Dinge intelligent miteinander verknüpfen? Wie sieht die Post-Corona-Welt aus? Gerade der Kunst- und Kulturbetrieb hat ja sehr gelitten und ich denke wir fragen uns hier alle: Wie geht es weiter?